Dienstag, 19. Dezember 2017

5 Tipps, wie Du Weihnachten überstehst




Vorweg: Ich bin kein Weihnachtshasser. Im Gegenteil, ich geniesse es jedes Jahr den Hl. Abend mit meinem Mann und meinem Sohn zu verbringen. Alles ganz gemütlich: Kirche, Bescherung, zusammen kochen und essen, ein gutes Glas Wein, Gespräche.

Ich habe mich auch früher auf die darauffolgenden Weihnachtstage gefreut. Die Tage, die man allgemein so mit der ganzen großen Familie verbringt. Allerdings ist es im Moment so, dass ich schon Wochen vorher Magenschmerzen, Schlafstörungen und Heulkrämpfe habe. Warum? Weil es so viele Spannungen innerhalb der Familie gibt, soviel Ungesagtes, soviel verschiedene Meinungen, soviel schlechte Vibes eben.

Kennt wahrscheinlich jeder, der nicht mehr 25 ist und mit der Familie feiert.

Deshalb habe ich mir eine Strategie ausgedacht, wie ich diese Tage überstehen werde, ohne selbst zu Schaden zu kommen. Hier sind also meine Tipps:

1. Lass Dich auf keine Diskussionen ein!
Bleib absolut neutral und halte deinen Mund. Das wird schwer, weil man immer wieder versuchen wird, dich zu provozieren. Das Äusserste, was Du entgegnen darfst, ist:" Da bin ich anderer Meinung!" Das Beste ist aber, Du bist einfach ruhig. Schaust neutral, und antwortest gar nicht, wenn das auch nicht das Benehmen ist, das man Dir beigebracht hat.

2. Gönne Dir selbst emotionale Pausen!
Bevor Du zusammenbrichst, weil Dir soviel Worte im Hals stecken, die du aber nicht sagen darfst, gönne Dir eine Pause. Steh auf und geh 5 Minuten vor die Tür. Luft schnappen. Oder beschäftige Dich mit den Kindern. Kinder sind unvoreingenommen und sind froh, wenn Du Dich mit ihnen abgibst. Oder beschäftige Dich in der Küche. Das Wichtigste ist: Einfach mal weg.

3. Fokussiere Dich auf die Personen, mit denen Du kein Problem hast!
Lege Deinen Fokus auf die Personen, wegen denen Du hier bist. Die gibt es garantiert, sonst würdest Du Dir das Ganze nicht antun. Freue Dich auf diese Familienmitglieder, denk vorher vor allem an sie, dann fällt Dir das Ganze nicht so schwer.

4. Atmen!
Atme immer wieder ganz bewusst. Das entkrampft und lenkt Deine Gedanken um.


Diese Tipps  waren besonders für die spannungsgeladene Großfamilie gedacht.

Dann gibt es noch die "Also bei uns gibt es ja überhaupt keine Probleme" Kleinfamilie. Dort muss man natürlich auch einen Tag verbringen. Hier gilt:

5. Sei auch hier einfach ruhig!
Kennt ihr das? Es herrscht einfach Stille und keiner redet etwas. Und Du denkst, Du musst jetzt irgendwie diese Sprachlosigkeit unterbrechen und erzählst etwas, natürlich von Dir. Falsch! Absolut falsch!!!  Indem du etwas erzählst, machst Du Dich angreifbar. Denn irgendetwas Privates zu erzählen, geschweige denn Probleme,  gibt es bei dem Rest dieser Familie nicht. Und Du fühlst Dich danach schlecht, weil es ja nur bei Dir irgendwelche Probleme gibt, oder Du wieder etwas erzählt hast und Dir aber absolut Nichts erzählt wurde. Also lass einfach diese Stille zu. Du bist nicht für die Unterhaltung verantwortlich. Wenn sich niemand anderes dafür verantwortlich fühlt, dann ist es eben still.


Ich weiß, das hört sich jetzt alles sehr ironisch oder sarkastisch an. Ich bin aber sicher, dass es ungeheuer viele Menschen gibt, denen es ähnlich geht und die sehr gut verstehen, um was es hier geht.

Also, lasst uns Weihnachten, das Fest des Friedens, so verbringen, dass vor allem wir selbst Frieden in uns verspüren.